Ein Turm um Sie zu Knechten

Ein Turm um Sie zu Knechten

Ein Turm um Sie zu knechten. Und damit mein ich nicht Barad-dûr.

Ganze drei Moonfire Fairs (Feuermond-Reigen) habe ich gebraucht um den, nur für die Event-laufenden,Jumping-Puzzle Turm in der Sonnenküste zu bezwingen.

Beim ersten Event mit dem Turm, da war ich Grün hinter den Ohren. Das war zu einer Zeit, da war ich noch tief in der, ich glaube es war Stormblood, Hauptstory. Ich wusste noch nichts über die Bereiche in den Städten welche man mit gezielten Sprüngen erklimmen konnte. Somit war ich auch noch nicht am berüchtigten Kugane Turm (Kugane-Tower) vorbei gekommen. Mir fehlte also nicht nur die Erfahrung für diese Art von Minispiel, sondern schlicht die Übung.

Das Event lief bereits und der Turm lachte. Er lachte mir direkt in mein Gesicht, weil ich als kleines Pflänzchen kläglich an den ersten Stufen scheiterte. Bei jedem Sprung fiel ich gefühlt immer tiefer. Ich brach mir mehrmals meine Beine, die Heiler standen unten in Reih und Glied um die vielen verletzten aufzuheben und zu pflegen. Auch mich. Sie kannten mich mittlerweile. Das “Pflänzchen” das nach unten wachsen will.

Der Turm lachte weiter. Er lachte so laut, das ich mit eingekniffenen Miqo’ten Schwanz davon lief, zusammen mit meinen Tränen in den Augen. Der Wille jedoch wurde stark, gestärkt von den Niederlagen. Beim nächsten Mal. Ja, da war ich mir sicher. Da werde ich wiederkommen. Vorbereitet.

Nächstes Jahr, nächstes Feuermond-Reigen Event. Der Turm stand abermals. Er ragte wieder mit überwältigender Größe in die Höhe, warf seinen riesigen Schatten auf die Strände der Sonnenküste. Er zeigte damit, wer in dieser Zeit der Herrscher über das Meerwasser, den Sand, selbst die Sonne war.

Erleichterung machte sich breit, denn Änderungen gab es keine. Nur mehr Explosionen, zusammen mit einem Farbenspiel und einer Menge möchtegern Action-Helden, die alle für das perfekte Bild ihre Bomberman-Emotes auspackten. Aber das Gewusel war nur am Fuße des Turms. Unbedeutend für ihn und alle die ihn erklimmen wollten.

Ich schaut erfürchtig nach oben, wusste nun über alle möglichen Sprungrätsel Bescheid. War vorbereitet. Bezwang den Kugane Tower in den trostlosen, Eventlosen Zeit mehrfach. Konnte ihn beinahe blind springen. Ich war bereit. Bereit den Feuermond-Reigen Turm zu vernichten. Zu zeigen, das Dopine L. Faerondal sich nicht so einfach unterkriegen lässt.

Ich scheiterte. Ich scheiterte mit einem Klagen der selbst durch die Wellen im Wasser bis ans östliche Eorzea getragen wurde. Wo selbst der Kugane-Turm diese hören konnte und mich auslachte. Sie alle lachten. Sie lachten laut. Woran hat es gelegen? Ich war doch vorbereitet! Wie kann das sein?

Zeit… Zeit ist ein Faktor, der nicht unbedeutend ist. Der Turm erfordert nicht nur Willensstärke, sondern auch die Möglichkeit, aus seinen Fehlern zu lernen. Das Event war rum, die Action-Helden waren voller farbigem Puder und hatten die Nase voll davon. Der Turm verschwand. Da lag ich nun. Im Sand. Keuchend, verschwitzt, mein schönes Miqo’ten Fell verstrubbelt und verfilzt. Ich habe gehetzt. Das war mein Fehler. Da war ich mir sicher.

Nächstes Jahr, nächstes Feuermond-Reigen. Frische Level 100. Ich scrollte so vor mich hin auf meinem allagischen Stein und sah zufällig einen Beitrag von Pint . Er machte es sich in Vergangenheit bereits mehrfach zur Aufgabe den Event-Turm so schnell es geht zu erklimmen. Im Speedrun Stil. Diesmal wollte er dies wohl wieder versuchen.

Warte! Das Feuermond-Reigen Event ist wieder da?! Das habe ich beinahe vergessen vor lauter Dawntrail-Expansion!

Ich nahm mir nichtmal die Zeit mich umzuziehen denn ich warf mich dem Turm direkt im Sommer-Outfit, welches ich noch für ein Event-Foto anhatte, vor die Füße.

Ich setzte meine allagischen Kontaktperlen in die Miqo’ten Ohren die eine Verbindung zur Radio-Station auf dem Mond hatten. Musik erfüllten meine Gedanken, mein Wille wurde geschärft. Mein Körper war gestählt, meine Sinne geschärft. Mein Nemesis wartet auf mich. Er ruft nach mir. Es schauderte mich, als ich sein Rufen vernahm. Es war jedoch keine Angst. Es war Respekt. Respekt, den ich die Jahre davor nicht hatte.

Ich machte einen von vielen nachkommenden Sprüngen. Elegant schwung ich in die Luft um eine Abkürzung weiter zum hochgesteckten Ziel zu kommen. Der Schweiß lief die Stirn hinunter, die Lautstärke der Radio-Kontaktperle so laut das meine Mit-Spring-Kollegen kurzzeitig stehen blieben und sich Verwirrt umschauten. Es war mir egal! Ich hatte eine Aufgabe! Eine Bestimmung! Eine unsichtbare Quest die sich nur Lösen lässt, wenn man sich ihr voll hingebt.

Ich fiel mehrfach. Mit jedem Mal dauerte der Fall nach unten länger und die Aufpralle wurden gewalttätiger. Ab einen Punkt fielen mir bei jedem Aufprall die Kontaktperlen aus den Ohren. Fehler wurden hart bestraft. Körperlich sowie geistig.

Die letzte Sprosse war in Sicht. Ich sah sie, direkt vor mir. Sie kicherte! Es war kein Lachen vom Turm, es war die Sprosse die die ganze Zeit nur kicherte. Die Höhe jedoch machte daraus ein Lachen welche man nur am Boden vernehmen konnte. Welch Schmach, welch eleganz, welch Gemeinheit!

Ich setzte zum letzten Sprung an, traf die Sprosse mit meinem rechten dicken Zäh und nutzte den Schwung weiter um auf die Plattform elegant zu gleiten. Es war geschafft! Es war getan. Die Aussicht war die Belohnung. Das Feuerwerk vom Feuermond-Reigen war genau für diesen Moment geschaffen. Von dort oben sah man es in seiner vollsten Pracht.

Der Ausblick vom Feuermond-Reigen Turm mit Blick auf das Feuerwerk in der Nacht

Kurze Zeit später machte sich ein Freund die Mühe ebenfalls den Turm zu besteigen. Für ein Foto, für das FC-Event welche er noch benötigte. Er schaffte es mühelos ohne jegliche Hilfe in deutlich kürzerer Zeit als meine Wenigkeit. Erst als er oben war fiel auf, dass er das Outfit gar nicht dabei hatte. Angeber.

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